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Geht doch


Um fast keine andere Kategorie im Hifi -Sektor wird so sehr gestritten, wie um Kabel, genauer: um deren Einfluss auf den Gesamtklang einer Anlage. Mit dem hier gezeigten Kabelset gibt es aber auch für die größten Skeptiker keinen Grund mehr, es nicht zumindest einmal auszuprobieren.

Van den Hul ist eine der festen Größen und aus dem Hifi -Markt nicht mehr wegzudenken. Sicherlich hat sich der über 80jährige Firmengründer und – lenker einen Namen vor allem mit seinen exquisiten High-End-MC-Tonabnehmern gemacht, aber sein Hauptgeschäft sind seit vielen Jahren alle Arten von Kabeln. Und ich rede hier nicht nur von der einen oder anderen High-End-Leitung, von denen sich ein paar High Ender insgesamt 12 Meter in den Hörraum legen, sondern durchaus von Aufträgen im Bereich mehrerer Kilometer, die in großen Tonstudios als feste Verkabelung eingezogen werden. Und das ist auch schon eines der Geheimnisse hinter den mehr als attraktiven Preisen, zu denen das kleine Set angeboten wird, das mir Stefan Becker vom BT-Vertrieb zur Verfügung gestellt hat. Die große Produktionskapazität bei van den Hul macht die Meterpreise auch sehr hochwertiger Kabel ausgesprochen günstig. Da wäre zum einen das „Optocoupler MKII“ für 75 Euro, das wir in Ausgabe 1/2023 schon einzeln getestet haben, unschwer zu erkennen als TosLink-Glasfaser-Leiter. Weiter haben wir das analoge Cinchkabel „The Name“, das in unserer 1-Meter-Stereo-Konfi guration 90 Euro kostet. Und schließlich gibt es noch das Lautsprecherkabel „Clearwater“, das in 2×3 Meter konfektioniert 188,40 Euro kostet. Um hier wirklich jeden Cent Ersparnis für den Kunden herauszuholen, wird das Clearwater, das übrigens auf Bestellung beim BT-Vertrieb konfektioniert wird, in einem schicken
orangen Leinenbeutel ausgeliefert.

Aufbau für das Optocoupler MKII hat man sich bei van den Hul besondere Gedanken zum Innenleiter, also den Glasfasern, gemacht. Sämtliche Fasern sind an beiden Enden quasi wie eine konvexe Linse nach außen gewölbt. Dadurch passen sie nicht nur besonders gut in die Gegenstücke in den Buchsen, sie bündeln außerdem das einfallende Licht und schicken es auf möglichst geradem Weg durch den Leiter. Im inneren Aufbau gibt es weitere Maßnahmen,
die allzu häufige Umwege durch Reflexionen von den Rändern vermeiden helfen, selbst wenn das Kabel stark gebogen wird. Der Vorteil ist klar; jeder Umweg kostet Zeit, sogar bei Lichtgeschwindigkeit, und Laufzeitunterschiede können sich selbst digitale Signale nicht leisten.
Man kommt auch nicht umhin, den extrem sicheren Sitz der Stecker in den Gerätebuchsen
zu bewundern. Hier sitzt alles tadellos. Ebenso sicher sitzen die Cinch-Stecker des The Name in ihren jeweiligen Gegenstücken: Van den Hul geht hier auf Nummer Sicher und lässt die Stecker lieber ein bisschen zu stramm als zu locker auf den Buchsen sitzen. Das mag beim Einstecken ein bisschen schwerer gehen, als man das kennt, dafür hat man ein gutes Gefühl und einen ebensolchen Kontakt, auch, wegen der mehrfach mit Silber und Gold veredelten Oberflächen der Stecker. Das Clearwater-Kabel kann man mit Kabelschuhen oder Bananensteckern konfektionieren lassen. Das Kabel selbst macht seinem Namen Ehre: Unter der Hülle sieht man die Leiter aus versilberter Kupferlitze, natürlich mit dem Attribut „OFC“, also sauerstofffrei und damit gefeit gegen Oxidation. Die beiden Leiter werden mit einem Steg auf etwas Distanz gehalten, das verringert die gegenseitige Beeinflussung der Leiter. Die Konfektionierung ist handwerklich sauber gemacht und hält auch etwas aus. Praxis Ich habe die Kabel an meinen Sonoro-Maestro-Verstärker der Wohnzimmer-Anlage angeschlossen – das analoge Kabel
verbindet den Sonoro-Platinum-Plattenspieler mit eingebauter Phonostufe mit dem Amp. Der
TosLink-Glasfaser-Leiter verbindet meinen Fernseher mit dem digitalen Eingang der Anlage
und das Clearwater-Kabel ist schnell zu den Standlautsprechern links und rechts des Sideboards
gelegt. Sie werden von mir keine überschwänglichen Lobpreisungen zu den nun „aufgerissenen
Vorhängen“ und „aufgehenden Sonnen“ lesen, die der Schritt im Vergleich zu den vorher
benutzten Standardkabeln bedeutet – aber ich muss konstatieren, dass sich vor allem bei den
analogen Kabeln eine merkliche Straffung des Klangbilds einstellt: Irgendwie ist so ein leichter
Grauschleier, der vorher noch da war, verschwunden, die Bässe wirken noch etwas klarer
in ihrer Kontur und die Obertöne strahlen noch etwas heller – und der Fernsehton wird ebenso
dynamisch und kraftvoll über die Anlage übertragen wie Musik. Für insgesamt 350 Euro eine
Investition, die man guten Gewissens machen kann – ja, eigentlich muss.

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