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Test van den Hul The Black Crimson

van den Hul The Crimson

Stereoplay 05-2020

Fazit: In Kleinserie gefertigtes Tonabnehmer-Kunstwerk, das nach präziser Justage verlangt und dann zu einer Form aufläuft, die ebenso preisadäquat wie beeindruckend ist. Die Gratwanderung zwischen schon brutaler Auflösung und dennoch überzeugender Musikalität gelingt hier auf selten zu hörendem, höchstem Niveau.

Roland Kraft

Klang: absolute Spitzenklasse
Gesammturteil: 85 Punkte

Audiophile Handarbeit
Man kann Anzüge von der Stange kaufen. Man kann sie sich aber auch auf den Leib schneidern lassen. Willkommen im  Vinyl-Universum des Herrn van den Hul.kreationen wie das DDT und  Grashopper sind wohl  jedem Vinylfan geläufig, ebenso natürlich die Nadelschliffe des Tonabnehmer-Papstes Aalt Jouk van den Hul, der zurzeit eine überschaubare Reihe von MC-Abtastern anbietet, die nach Kundenwunsch auch in Varianten eigens angefertigt werden. Mit „The Black Crimson“, hier in der Variante „XGW“, bietet der Analog-Altmeister ein TopMC an, das eine Kreuzung aus seinen Modellen Canary und The Condor darstellt. The Black Crimson, dessen auffälligstes Merkmal seine völlig offene Bauweise ist, wird wahlweise in drei verschiedenen „Bodys“ geliefert, darunter versteht man den Trägerkörper des Generators, der entweder in hellem oder dunklem Holz oder mit einem Polycarbonat-Träger ausgeführt wird. Auffallend ist auch der kurz bauende Generator dieses mit VDH 1S-Schliff ausgestatteten Tonabnehmers, die Nadel ist hier mit 85 Micron Radius geschliffen. Die Daten-angaben verraten uns, dass der dasmit 8,75 Gramm nicht allzu schwere Tonabnehmer eher für Tonarme mit weniger Masse gedacht ist; der Auflagekraftbereich von 1,35 bis 1,5 Gramm liegt unter dem aktuellen Durchschnitt bei MC-Abtastern und sollte mit einer elekt ronischen Auflagekraftwaage penibel eingestellt und überwacht werden.  Bei der geometrischen Justage solcher offenen Tonabnehmer richtet man sich am besten nach der Vorderkante des Trägerkörpers, vertraut also darauf, dass der Generator präzise eingebaut ist. Ganz klar: Newcomer in der Materie lassen so ein Kunstwerk lieber vom Fachmann einbauen, zumal auch der filigrane Bor-Nadelträger bisweilen fast dem Auge entgeht…
Für die relativ hohe angegebene Ausgangsspannung von kräftiger Samarium-Cobalt-Magnet sowie in Golddraht ausgeführte Spulen verantwortlich. Van den Hul gibt dazu einen Ausgangswiderstand von 13 Ohm an, was nach üblichen Regeln für einen Abschluss im Bereich von 100 bis 200 Ohm spricht; der zum Hörtest mitgelieferte Van-den-Hul-Phonoamp „The Grail“ arbeitet mit automatischer Anpassung, im Teamwork mit anderen Phonostufen benutzten wir den 100-Ohm„Standard“.  Den Nadelschliff dieses Rillen-Spürhunds hört man: Die Hochtonauflösung ist grandios und offenbart Details mit einer Akribie, die man nur selten zu Ohren bekommt; diese unglaubliche Finesse balanciert sich mit einem Grund- und Tieftonbereich aus, der Wucht, Fülle, Druck und höchste Präzision aufweist. Dass die Feinjustage hier über Ach und Weh entscheidet, sollte klar sein, dass das Gebotene mit zum Besten zählt, was man für Geld kaufen kann, steht nach kurzem Hörtest felsenfest. Adäquates Equipment kann dieses Klangerlebnis unterstützen und dafür sorgen, dass die Gratwanderung zwischen Analytik und Hörvergnügen sicher gelingt.

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