Na klar, Analog-Fans denken beim Namen von Analog-Urgestein Aalt Jouk van den Hul, der einst den nach ihm benannten scharfen Nadelschliff erfand, zuerst an diesen respektive seine hochwertigen MC-Tonabnehmer. Doch seit exakt 40 Jahren entwickelt der Niederländer auch Kabel. Inzwischen bietet sein Unternehmen hier ein so umfangreiches wie eigenständiges Programm, das an Modellen und Umsatz die Abtastsparte weit übersteigt.
Für seien elaborierte „3t“-Linie, deren günstiger Vertreter das angenehm flexible The Valley ist, konstatiert van den Hul außergewöhnliche Eigenschaften. So setzt die True Transmission Technologie für die Leiter auf eine Legierung, die aus fünf geheimen Materialien besteht. Jeweils 21 Litzen des Materials bilden die beiden Signalstränge, die individuell in eine Lage Carbonfolie gehüllt sind, die praktisch keinerlei Energie absorbieren und so die Leistungseigenschaften optimieren soll. Darauf folgt nach außen hin das Dielektrikum sowie ein doppelter Schirm aus versilbertem Kupfergeflecht. Die hellgelbe „Hulliflex“- Ummantelung kommt ohne sich allmählich verflüchtigende Weichmacher aus, was unter allen Umstanden konstante Eigenschaften gewährleisten soll. Insgesamt reklamieren die Niederländer für Ihre 3T-Kabel weitgehende Unempfindlichkeit gegenüber chemischer (Oxidation) wie mechanischer Alterung – sowie natürlich besten Klang.
Tatsächlich sprudelt die Musik aus den rhodinierten Chinch-Steckern vollkommen flüssig, frei und behände, war dabei präsent, aber kein bisschen überzogen, sondern durchhörbar und balancierte diesen luziden Obertonbereich mit einem ebenso fülligen wie knorrigen Bass. Insgesamt ergab sich der Eindruck eines beton offenen, atmenden und bestens organisierten Klangbildes, dem man den in ihm steckenden Aufwand anhört. Angesichts der großen und zugleich beim Vorne-Hinten-Relief wie dem Fokus einwandfreien Abbildungen erfrischte The Valley nicht nur durch seine ungebremste Agilität, sondern überzeugte auch bei sämtlichen anderen audiophilen Parametern.
Matthias Böde